
Fast sieben Jahrtausende vor dem Ersten Krieg, kamen die verbannten Hochelfen an den Ufern von Lordaeron an, um sich ein neues Zuhause aufzubauen. Diese ausgestoßenen Elfen wurden von Dath’Remar Sonnenwanderer angeführt, dessen elfischer Name „Der bei Tag wandelt“ bedeutete.
Während sie weiter landeinwärts zogen, kam es zu einer Blutfehde zwischen den Hochelfen und den listigen, barbarischen Trollen von Zul’Aman, die den Großteil der nördlichen Regionen von Lordaeron bevölkerten. Dann fanden die verbannten Elfen endlich eine Waldregion, deren grüne Wiesen sie an ihre weit entfernte Heimat in Kalimdor erinnerten. Sie vertrieben die dort wohnhaften Amanitrolle und gründeten das Königreich Quel’Thalas.

Sie benutzten eine Phiole geheiligten Wassers, das sie aus dem Brunnen der Ewigkeit gestohlen hatten, um an einer Ansammlung von machtvollen Leyenergien in Quel’Thalas eine Quelle mystischer Macht zu erschaffen. Sie nannten diese Quelle den Sonnenbrunnen und seine potente arkane Magie nährte und stärkte alle Hochelfen in Azeroth. Und so wurde die Stadt Silbermond gegründet. Die Macht der Hochelfen wuchs und sie belegten den Wald mit einer Verzauberung, die ihn in einen ewigen Frühling hüllte.
Entlang der Grenzen von Quel’Thalas errichteten elfische Magier monolithische Runensteine, die einen magischen Schild aufrechterhielten, der die Magie der Elfen vor Bedrohungen aus anderen Dimensionen verbergen und das Land vor Invasoren schützen sollte. Der schwerverdiente Friede von Quel’Thalas sollte ungefähr viertausend Jahre lang anhalten.
Arathor und die Trollkriege

Nach Rache dürstend schlossen sich die Trolle bald zusammen und starteten einen Feldzug, der die Zivilisation der Elfen für immer auslöschen sollte. Die Hochelfen waren hoffnungslos in der Unterzahl und so begann der damalige König von Quel’Thalas, Anasterian Sonnenwanderer, verzweifelt nach Verbündeten zu suchen, die ihm im Krieg beistehen sollten. So geschah es, dass der König eine Allianz mit der menschlichen Nation Arathor einging.
Die Elfen brachten einer kleinen Anzahl von Menschen den Umgang mit der Magie bei. Dank dieser zusätzlichen Magier und der Armeen von Arathor, schafften die Hochelfen es, den Sitz der Macht des Trollimperiums zu zerstören. Das Amaniimperium sollte sich niemals völlig von dieser Niederlage erholen.
Quel’Thalas war gerettet und die Hochelfen schworen Arathor und der Blutlinie des Königs Thoradin ewige Treue und Freundschaft. Ein Resultat der Allianz zwischen Arathor und Quel’Thalas war die Gründung der Magiernation Dalaran, wo Menschen und Elfen viele Jahre lang miteinander Magie studieren sollten.
Der Aufstieg der Blutelfen

Prinz Kael’thas war der letzte Erbe des Königsgeschlechts und ein Mitglied des herrschenden Rats von Dalaran. Er hielt sich zum Zeitpunkt der Zerstörung des Sonnenbrunnens in Dalaran auf, wo er Magie studierte. Bei seiner Wiederkehr fand er seine Heimat zerstört und den Großteil seines Volkes tot vor. Er erkannte, dass die überlebenden Hochelfen alle unter derselben Form von Lethargie litten, die von dem Verlust ihrer magischen Energien verursacht wurde. Kael’thas war fest entschlossen, zu retten was zu retten war, und so versammelte er alle überlebenden Hochelfen und nannte sie die Sin’dorei, oder auch „Blutelfen“, zu Ehren all jener, die im Kampf gegen die Geißel gefallen waren.
Nach Rache dürstend, schlossen sich daraufhin Prinz Kael’thas und die kräftigsten seiner Krieger sofort dem Feldzug gegen die Geißel in Lordaeron an, während Lor’themar und ein Waldläufer namens Halduron Wolkenglanz zurückblieben, um über das Land zu wachen und um zu versuchen, eine Heilung für ihr Volk zu finden.
Als sie sich den Widerstandskräften der Allianz anschlossen, begegnete man ihnen mit Misstrauen und Feindseligkeit, insbesondere von Seiten des voreingenommenen menschlichen Großmarschalls Garithos. Dieser beauftragte die Blutelfen mit immer schwierigeren Missionen, bis Kael’thas sich gezwungen sah, die Hilfe von Lady Vashj und ihren Naga zu akzeptieren. Als Garithos herausfand, dass die Blutelfen mit den Naga zusammenarbeiteten, fühlte er sich in seinem Misstrauen bestätigt. Er kerkerte die unglücksseligen Blutelfen in den Verliesen unter Dalaran ein und verurteilte sie zum Tode.

Zu Kael’thas' Glück kam Lady Vashj rechtzeitig, um die gefangenen Hochelfen zu befreien. Sie führte sie dann zu dem Portal, das Kel’thuzad während des Dritten Krieges geöffnet hatte, um Archimonde Eintritt nach Azeroth zu gewähren. Kael’thas und seine Krieger folgten den Naga durch das Portal in die zerstörte Scherbenwelt. Dort trafen die Elfen das eine Wesen, das ihren schmerzlichen Hunger stillen konnte: den abtrünnigen Dämonen Illidan Sturmgrimm.
Die meisten Blutelfen aus Kael’thas' Gruppe beschlossen, in der Scherbenwelt zu verweilen. Rommath wurde jedoch zurückgeschickt, um den in Quel’Thalas verbleibenden Hochelfen eine Nachricht der Hoffnung zu überbringen. Rommath erfüllte seine Mission. Er verkündete den verbleibenden Elfen Geschichten eines glorreichen gelobten Landes, verbreitete die Lehren von Illidan (die Rommath Kael’thas zuschrieb) und verankerte den Gedanken, dass Kael’thas eines Tages zurückkehren würde, um sein Volk ins Paradies zu führen. Rommath lebt seitdem in Quel’Thalas, um beim Wiederaufbau zu helfen und auf die Rückkehr des Prinzen zu warten.
Der Wiederaufbau

Monate später kehrte der Verräter Dar’khan, der jetzt ein mächtiger Agent der Geißel war, nach Quel’Thalas zurück. Dort bekämpfte er Anveena, den Avatar des Sonnenbrunnens, und eine Handvoll anderer Helden, die von blauen Drachen unterstützt wurden. Trotz seiner mächtigen Zauber wurde er am Ende vernichtet. Anveena beschloss, unter dem wachsamen Schutz von Lor’themar und Halduron in Quel’Thalas zu verweilen, um den Prozess der Erneuerung zu beginnen.
Nur eine Handvoll von Personen wissen, dass Anveena in Wirklichkeit der Avatar des Sonnenbrunnens ist. Lor’themar und seine Leute hüten dieses Geheimnis sehr streng.
In der Zwischenzeit hatten Rommath und der Orden der elfischen Magier große Erfolge in ihrem Bestreben erzielt, ihren Gefolgsleuten den Umgang mit arkanen Energien zu lehren. Schon bald erhoben sich die Türme von Silbermond, durch mächtige Magie beflügelt, wieder in die Lüfte. Es gelang den Blutelfen sogar, Teile des Immersangwaldes wieder für sich zu beanspruchen. Durch das Versprechen seiner Rückkehr ermutigt, konzentriert sich das geschwächte Volk des Prinzen jetzt darauf, neue Kräfte zu sammeln und einen Pfad in eine ungewisse Zukunft einzuschlagen.